Mathematik: Meta Palthen fragt
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Mathematik

\(\begingroup\)\(\newcommand{\IX}{\mathbb{X}} \newcommand{\IW}{\mathbb{M}} \newcommand{\politician}[1]{\text{Ich habe die Frage nicht verstanden. #1}} \newcommand{\ba}{\begin{aligned}} \newcommand{\ea}{\end{aligned}} \newcommand{\bpm}{\begin{pmatrix}} \newcommand{\epm}{\end{pmatrix}} \newcommand{\bc}{\begin{cases}} \newcommand{\ec}{\end{cases}} \newcommand{\on}{\operatorname} \newcommand{\ds}{\displaystyle}\)  
Zeitungsstapel Ich habe einen Sohn, der studiert, Mathematik, schon im 2. Semester. Mein Mann ist schon lange davon, aber komme auch ohne zurecht. Der Sohn bekommt Bafög und ich gehe arbeiten. Ist ein guter Sohn. Ich verstehe nicht, was er da lernt, aber ich wollte es mal wissen. Und wenn der Sohn in der Schule ist, dann darf ich seinen PC benutzen. Hat er mir gezeigt wie. So bin ich ins Internet gekommen.

Und dann hat mich mal interessiert, was mein Sohn macht. So bin ich hierher gekommen. Nun verstehe ich immer noch nichts, aber es ist hier viel bunter als als ich es mir vorgestellt habe, und ich muß mal mit meinem Sohn reden, ob das denn wirklich mal ein ernsthafter Beruf werden wird, was er da lernt.

Er soll es ja mal besser haben. Wie es ist, als Frau, wenn man ohne Mann und - gottseidank nur - einem Kind allein steht, das weiß ich schon aus Erfahrung. Darum soll er ja auch studieren. Genug Bildung und später Geld hat noch keinem geschadet.

Nun habe ich auch mal eine Frage an die Herren Mathematiker hier. Die hat mit meiner Arbeit zu tun. Ich trage täglich früh Zeitungen aus.

Mein Bezirk hat 243 Abbonnenten. Ich hole die Zeitungen hier in der Nähe ab und mache meine Runde so zwischen 4 und 6 Uhr. Also um 6 bin ich immer zurück. Dann kann ich in aller Ruhe das Frühstück für meinen Sohn machen und meistens habe ich auch schon die ganze Wohnung gebutzt, wenn er aufstehen muß. Jetzt, im 2. Semester - hat mein Sohn mir erklärt - sind die Vorlesungen nicht mehr so früh. Dafür muß er aber Abends lang bleiben. Oft kommt er wirklich spät und sehr müde heim. Manchmal seh ich ihn gar nicht mehr, weil ich früh wieder aufstehen muß. Ist aber ein guter Sohn.

So, für meine Arbeit wollte ich mal was nützliches hier fragen.
Ich hole die Zeitungen ab, mit dem Fahrrad, denn die Dinger sind schwer. Hab's ausgerechnet. Eine wiegt im Schnitt 190 g - Mittelwert, sagt mein Sohn.
Das ist über die Woche verschieden. Samstag das doppelte und Montags, der Sport, der wiegt leicht. Montags sind auch keine Werbeeinlagen in der Zeitung.

Ich mache das schon lange und habe die Route so genau wie möglich ausgetüftelt.
Ich bin ja gleichzusetzen mit einem traveling salesman - hat mein Sohn gesagt, denn ich will den kürzesten Weg haben.
Über die Verhältnisse in meinem Bezirk kann ich Ihnen bei Bedarf einen Plan schicken. Die Zeitungen hole ich an der mit X gekennzeichneten Stelle ab.

Nun ist die Arbeit aber nicht nur der Weg, sondern auch das Gewicht. Die Zeitungen sind nämlich schwer.
In den letzten 10 Wochen habe ich das Gewicht der Zeitungen mit einer Briefwaage gewogen, also wir sind auch Bezieher der Zeitung, kriege ein Freiexemplar.
Der Durchschnitt ist 190 g pro Exemplar. Bei 243 Zeitungen macht das ein Gewicht von 44.5 kg. Und Samstag muß ich, das denken Sie sich bestimmt schon, zweimal gehen. Das ist sonst garnicht zu schaffen.
Bei dem Gewicht kann ich nicht aufsteigen. Ich packe 4 Satteltaschen (ist ein Herrenrad, zwei sind an der Stange) voll und lade den Rest in den Korb auf dem Sattel. Bei dem Gewicht kommt's nicht nur auf die reine Entfernung an.

Für die kürzeste Strecke hat mein Sohn mit dem Computer ausgerechnet, wie ich gehen soll. Nicht umsonst studiert mein Sohn Mathe. Und er sagt, daß das optimal ist.

So gehe ich aber nicht. Ich glaube, daß die kürzeste Route nicht am besten ist, wenn ich auch das Gewicht bedenke.

Ich meine damit: Wenn ich von dem X laufe und das Rad schiebe, dann laufe ich erst einige Straßen mit Einfamilienhäusern ab. Die Mehrfamilienhäuser kommen erst später. Und wenn ich dann sofort in jede Sackgasse gehe, dann wird der Zeitungsberg, den ich bewältigen muß, doch nur wenig kleiner, obwohl ich schon viel gelaufen bin.

Nun überlege ich, ob ich richtig gehe. Im Prinzip schiebe ich direkt in Richtung der Hochhäuser, das ist am anderen Ende des Bezirks. Dabei verteile ich gerade mal in die Häuser, die direkt am Weg liegen, aber ich gehe in keine Sackgasse.
So werde ich meine Zeitungen am schnellsten los, denke ich.

Gibt das eine Mathematik-Lösung, mit der man mir sagen kann, wie ich am besten gehen soll? Das habe ich meinen Sohn auch schon gefragt, aber er sagt, er hat kein passende Modell.

Wenn Sie mir da bitte helfen können.

Mit herzlichem Dank
Ihre
Meta Palthen

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: Mathematik :: Traveling Salesman :: Optimierung :: Grundstudium Mathematik :
Meta Palthen fragt [von matroid]  
Ich habe einen Sohn, der studiert, Mathematik, schon im 2. Semester. Mein Mann ist schon lange davon, aber komme auch ohne zurecht. Der Sohn bekommt Bafög und ich gehe arbeiten. Ist ein guter Sohn. Ich verstehe nicht, was er da lernt, aber ich wollte es mal wissen.
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"Mathematik: Meta Palthen fragt" | 5 Comments
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Re: Meta Palthen fragt
von: Ex_Mitglied_40174 am: Sa. 27. April 2002 19:24:27
\(\begingroup\)mach dir eine wertetabelle und fertige danach einen Graphen an. mit dem gewicht auf der y achse und dem weg auf der x achse. dein sohn kann dir sicherlich helfen. dann trage beide mögflichkeiten ein und vergleiche. danch kannst du dich für das entscheiden, was dir eheer zusagt\(\endgroup\)
 

Re: Meta Palthen fragt
von: matroid am: So. 28. April 2002 01:32:58
\(\begingroup\)Hallo Frau Palthen,

ich würde mich freuen, wenn Sie mir einen Plan Ihres Bezirks senden könnten. Um mir eine eMail zu senden, klicken Sie bitte auf mailto:matroid.com.
Ich habe versucht an einem ausgedachten und kleinen Beispiel den Unterschied zwischen dem kürzesten Weg und dem leichtesten Weg zu finden. Aber, leider, habe ich keinen Erfolg gehabt.
Bitte schreiben Sie mir. Im Gespräch wird mir hoffentlich klar, wie man das von Ihnen beschriebene Problem anpacken kann.

Viele Grüße
Matroid\(\endgroup\)
 

Re: Meta Palthen fragt
von: matroid am: Do. 02. Mai 2002 22:07:43
\(\begingroup\)Zur Fortsetzung siehe: Modell der Verhältnisse in Meta Palthens Zustellbezirk\(\endgroup\)
 

Re: Meta Palthen fragt
von: Ex_Mitglied_40174 am: Mo. 12. Mai 2003 13:32:22
\(\begingroup\)Hallo Meta,
nur ein kleiner Hinweis(der aber das Gewichtsproblem nicht löst). Es handelt sich m.E. nicht um das "traveling salesman problem (TSP)", sondern um das sehr ähnliche "postman problem", weil du ja zu einem bereits erreichten Punkt wieder zurückkehren kannst, um von dort dann weiterzugehen. Beim TSP darf jeder Ort nur einmal besucht werden.
Gruß Jochen Pleines \(\endgroup\)
 

 
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