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Eine Symmetrie im Pascalschen Dreieck
\(\renewcommand{\Re}{\operatorname{Re}} \renewcommand{\Im}{\operatorname{Im}} \newcommand{\End}{\operatorname{End}} \newcommand{\id}{\operatorname{id}} \newcommand{\GL}{\operatorname{GL}} \newcommand{\im}{\operatorname{im}} \newcommand{\sgn}{\operatorname{sgn}} \newcommand{\d}{{\rm d}} \newcommand{\rg}{\operatorname{rg}} \newcommand{\spur}{\operatorname{spur}} \newcommand{\Hom}{\operatorname{Hom}} \newcommand{\tr}{\operatorname{tr}} \newcommand{\opn}{\operatorname} \newcommand\ceil[1]{\left\lceil #1 \right\rceil} \newcommand\floor[1]{\left\lfloor #1 \right\rfloor}\)

Eine Symmetrie im Pascalschen Dreieck

Der Satz von Lucas vereinfacht die Berechnung von $\binom nk \mod p$ enorm. Allerdings sind selbst die Binomialkoeffizienten $\binom {n_i}{k_i}$ mit $n_i,k_i\leq p-1$ in der Regel zu groß um sie von Hand zu berechnen. Die Betrachtungen in diesem Abschnitt können manchmal dabei helfen, diese Berechnungen zu vereinfachen. Wir wissen bereits, dass für $m\geq 1$ in der $p^m$-ten Zeile des Pascalschen Dreiecks bis auf die beiden $1$-en am Rand alle Einträge durch $p$ teilbar sind. Indem wir rückwärts rechnen, können wir darauf schließen, wie die $p^m-1$-te Zeile modulo $p$ aussieht: $$\begin{array}{c|c} p^m-1 & \phantom{-}1 \quad {-}1\quad \phantom{-}1 \quad {-}1\quad \phantom{-}1 \\ p^m & \phantom{-}1 \quad \phantom{-}0 \quad \phantom{-}0 \quad \phantom{-}0 \quad \phantom{-}0 \quad \phantom{-}1 \end{array}$$ Wir halten fest: $$ \binom{p^m-1}k \equiv (-1)^k\pmod p$$ Wenn wir noch weiter rechnen, erhalten wir $$ \begin{array}{c|c} p^m-5& \phantom{-}1\\ p^m-4 & \phantom{-}1 \quad {-}4 \\ p^m-3 &\phantom{-}1 \quad {-}3 \quad \phantom{-}6\\ p^m-2 & \phantom{-}1 \quad {-}2 \quad \phantom{-}3 \quad {-}4\\ p^m-1 & \phantom{-}1 \quad {-}1\quad \phantom{-}1 \quad {-}1\quad \phantom{-}1 \end{array}$$ Darin erkennen wir die einprägsame Formel:
Satz. Für $m\geq 1$, $1\leq \ell\leq p^m$ und $0\leq k \leq p^m-\ell$ gilt $$ \binom {p^m-\ell}k \equiv \binom{-\ell}k \pmod p$$
Wir geben noch einen alternativen Beweis für $m=1$: $$ \begin{align*} \binom{p-\ell}k &= \frac{(p-\ell)(p-\ell-1)\cdots (p-\ell-k+1)}{k!}\\[.5em] & \equiv \frac{-\ell(-\ell-1)\cdots(-\ell-k+1)}{k!}\\[.5em] & \equiv (-1)^k\frac{\ell(\ell+1)\cdots (\ell+k-1)}{k!}\\[.5em] &\equiv (-1)^k\binom{\ell+k-1}k\\[.5em] &\equiv \binom{-\ell}k\pmod p. \end{align*}$$ Und noch einen dritten Beweis mit Potenzreihen in $\IF_p[[x]]$: $$\begin{align*} (1+x)^{p^m-\ell} &= (1+x)^{p^m}(1+x)^{-\ell} \\ &= (1+x^{p^m})\sum_{k\geq 0}\binom{-\ell}k x^k \\ &= \sum_{k= 0}^{p^m-\ell}\binom{-\ell}kx^k + \sum_{k= p^m-\ell+1}^{p^m-1}\binom{-\ell}k x^k + \sum_{k\geq p^m}\left(\binom{-\ell}k+ \binom{-\ell}{k-p^m}\right)x^k. \end{align*}$$
  • Durch Koeffizientenvergleich für $0\leq k\leq p^m-\ell$ folgt der Satz.
  • Für $p^m-\ell+1 \leq k\leq p^m-1$ erhalten wir $$ \binom{-\ell}k \equiv 0 \pmod p.$$ Diese Aussage hätten wir auch mit dem Satz von Lucas herleiten können: Im Binomialkoeffizienten $\binom{-\ell}k = (-1)^k\binom{k+\ell-1}{\ell-1}$ spielen modulo $p$ wegen $\ell-1 < p^m$ nur die hinteren $m$ $p$-adischen Stellen von $k+\ell-1$ eine Rolle. Und da $0\leq k+\ell -1-p^m < \ell -1$ gilt, können wir das Korollar zum Satz von Lucas anwenden.
  • Für $k\geq p^m$ erhalten wir $$ \binom{-\ell}k \equiv - \binom{-\ell}{k-p^m}\pmod p.$$ Auch das ist eine Konsequenz aus dem Satz von Lucas: Die Kongruenz ist äquivalent zu $\binom{k+\ell-1}{\ell-1} \equiv \binom{k+\ell-1 -p^m}{\ell-1}\pmod p$. Da $\ell-1< p^m$ ist, spielt es modulo $p$ keine Rolle, ob im Zähler des Binomialkoeffizienten $k+\ell-1$ der $k+\ell-1-p^m$ steht.

Übungsaufgaben

  1. Mit welchem Rest ist $\binom{16}9$ durch $19$ teilbar? \showon Lösung $$ \binom{16}9 = \binom{19-3}7 \equiv \binom {-3}7 \equiv (-1)^7\binom 97 \equiv - \binom 92 \equiv - 36 \equiv 2 \pmod {19} $$ \showoff
  2. Für $r\in \IZ$ sei $$M_r:=\left\{(n,k)\in \IN^2 \mid 0\leq k \leq n< p ~\text{und}~ {\binom n k}^2 \equiv r \pmod p\right\}.$$ Dann gilt:
    • Falls $p\not\equiv 1 \pmod 3$ ist, dann ist $|M_r|$ für jedes $r$ durch $3$ teilbar.
    • Falls $p\equiv 1 \pmod 3$ ist, dann gibt es genau ein $r\in\IN$ mit $0\leq r < p$, für dass $|M_r|$ nicht durch drei teilbar ist. Für dieses $r$ gilt $|M_r|\equiv 1 \pmod 3$.
    \showon Beweis $$ \begin{array}{c|c|c} n&\binom nk ^2 \mod 7 & \binom nk ^2 \mod {11}\\ \hline 0&1&1\\ 1&1\quad1&1\quad1\\ 2&1\quad4\quad1&1\quad4\quad1\\ 3&1\quad2\quad2\quad1&1\quad9\quad9\quad1\\ 4&1\quad2\quad1\quad2\quad1&1\quad5\quad3\quad5\quad1\\ 5&1\quad4\quad2\quad2\quad4\quad1&1\quad3\quad1\quad1\quad3\quad1\\ 6&1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1&1\quad3\quad5\quad4\quad5\quad3\quad1\\ 7&&1\quad5\quad1\quad4\quad4\quad1\quad5\quad1\\ 8&&1\quad9\quad3\quad1\quad5\quad1\quad3\quad9\quad1\\ 9&&1\quad4\quad9\quad5\quad3\quad3\quad5\quad9\quad4\quad1\\ 10&&1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\quad1\\ \end{array} $$ Die Kongruenz $$ \binom nk = \binom{p-(p-n)}{n-k} \equiv \binom{-(p-n)}{n-k} \equiv (-1)^{n-k}\binom {p-k-1}{n-k} \pmod p$$ zeigt, dass $(n,k)\in M_r$ genau dann gilt, wenn $(p-k-1,n-k)\in M_r$. Die Abbildung $\tau:(n,k)\mapsto (p-k-1,n-k)$ erfüllt $\tau^3(n,k)=\tau(\tau(\tau(n,k))) =(n,k)$ und beschreibt anschaulich eine Dritteldrehung der obersten $p$ Zeilen des Pascalschen Dreiecks. Die Menge $M_r$ lässt sich demnach in disjunkte Teilmengen der Form $\{(n,k), \tau(n,k), \tau^2(n,k)\}$ zerlegen. Also ist $|M_r|$ nur dann nicht durch drei teilbar, wenn $\tau$ einen Fixpunkt $(n,k)$ hat (das Drehzentrum) und $r\equiv \binom nk ^2\pmod p$ gilt. Ein Fixpunkt $(n,k)$ von $\tau$ müsste die Gleichung $(n,k) = (p-k-1,n-k)$ erfüllen, was dann und nur dann möglich ist, wenn $n=2k$ und $p=3k+1$ gilt. \showoff
 
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