
Verleihung der 21. Matheplanet-Mitglieder-Awards
Von: matroid
Datum: So. 22. Januar 2023 15:00:00 Thema: Matheplanet-Award \(\newcommand{\IX}{\mathbb{X}}
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| Verleihung der 21. Matheplanet-Mitglieder-Awards 22. Januar 2023 |
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Liebe Mitglieder und Freunde, verehrte Gäste,
bald hat der Matheplanet 100.000.000 Besucher zu verzeichnen, in nahezu 22 Jahren. Das macht etwas mehr als 12000 Besucher am Tag. Über so viele Jahre, jeden Tag, durchschnittlich. Wow. was für ein Ding!
Gezählt werden Tagesbesucher und regelmäßige Besucher, dauerhafte Mitglieder und aktive Mitstreiter.
Wir Mathematiker wussten zwar schon, dass die natürlichen Zahlen nach oben nicht beschränkt sind. Und aus mathematischer Sicht ist keine Zahl mehr zu beachten als eine andere. Solche Überlegungen stellt die Zahlenmystik an. Oder die Börsianer, die von psychologisch wichtigen Haltelinien sprechen. Oder an der Käsetheke: Warum kauft man gewöhnlich in Vielfachen von 100 g?
Warum feiert man 'runde' Geburtstage mehr als ..., hmm, unrunde? Eckige?
Es steckt anscheinend so im Menschen drin. Und es ist auch besser so. Es kann ja nicht ständig ein Festakt gefeiert werden. Aber 100.000.000, das ist Aufmerksamkeit wert.
Übrigens: Die Karnevalisten im Rheinland karikieren die für sie durch runde Zahlen verkörperte Ordnung, indem sie stattdessen die 11 und ihre Vielfachen feiern. Der jecke Hans wird närrische 44 und die Karnevalsgesellschaft KG Funken Blau-Grün von 1912 wird 111.
Hm, Moment. 111 ist aber nicht durch 11 teilbar. Das hat da jemand übersehen. Oder, darum geht es ja: die 111 sieht auf jeden Fall närrischer aus als die 121.
Nun, es ist nicht nur Zahlmystik. Auch die Informatik und ihr mangelhaft axiomatischer Unterbau führen zu einem größeren Interesse am Erreichen der 100.000.000.
Wenn wir sie überhaupt erreichen, werfen die erprobten Fahrensleute hier ein.
In der Programmierung ist eben alles historisch gewachsen.
Zuletzt (nur 23 Jahre her) haben wir alle wegen des Millenniumsproblems gezittert. Für die Jüngeren: Gemeint ist der Jahreswechsel von 1999 auf 2000. Weil in der Anfangszeit der Informatik, so um 1960 und 1970 das Jahr 2000 noch 'unendlich' weit weg war und Speicherplatz auf den Lochkarten knapp, nur 80 Zeichen je Lochkarte, waren damals viele Jahreszahlen nur zweistellig codiert, also 70 statt 1970. Die Lochkarten wurden durch andere Speichermedien ersetzt, aber die Programme blieben oft die gleichen.
Als es nun auf das Jahr 2000 zuging, fragt man sich, wieviele von solchen Programmen noch existierten und aktiv wären und was damit passieren würde, wenn man auf 99 noch 1 Jahr addierte. Rechnerisch eine 100, aber wohin schreibt das Programm die 1 im Speicher? Und was wird so überschrieben, was nicht hätte überschrieben werden dürfen. Das war unvorhersagbar und machte allgemein große Sorgen. Auswirkungen auf industrielle Produktion und die Sicherheit von Anlagen und Verkehrsmitteln waren nicht auszuschließen. Würden Flugzeuge abstürzen, weil die überfließende 1 genau den Steuercode für die Landeklappen aktiveren würde, und das in 10000 m Höhe? Sollte man beim Jahreswechsel also besser nicht fliegen und alle Industrieanlagen abstellen? Würde man die Anlagen dann am Tag darauf auch wieder hochfahren können? Gäbe es vielleicht Explosionen? Vielleicht auch einen Börsencrash, denn damals war auch schon der Computerhandel erfunden. Und was ist mit meinem Online-Banking, würde es mein Guthaben noch geben, wenn wir uns, nach Meinung der Software, plötzlich wieder im Jahr 1900 befänden? Verglichen damit war es eher ein lustiges Problem, sich vorzustellen, dass ein im Jahr 2000 Neugeborenes mit der Geburt schon für einen 100jährigen Greis gehalten würde und Rentenzahlungen statt Kindergeld erhielte.
Ein weiteres solches Problem war für das Jahr 2001 befürchtet worden. In Unix-Systemen wird die Zeit als Anzahl in Sekunden seit dem 1.1.1970 abgespeichert. Genau am Sonntag, dem 9. September 2001 um 01:46:40 GMT
war es soweit. Die Sekundenangabe wurde in diesem Augenblick 10stellig. Würde die Welt fortbestehen?
Anscheinend ja.
Das nächste drohende Problem mit der Unix-Zeit kommt 2038 auf uns zu. Dann wird die Anzahl der Sekunden seit dem 1.1.1970 so groß sein, dass sie nicht mehr in 4-Byte passt. Viele Systeme und Datenbanken sollen die Zeit noch mit 4 Byte speichern: de.wikipedia.org/wiki/Jahr-2038-Problem
Nun der Matheplanet.
Es ist ja kein Halten. Der Aufrufzähler des Matheplaneten steigt weiter und weiter. Man kann finden, dass mancher Besuch vieleicht zu wenig gezählt wurde, und mancher Seitenaufruf ist schlicht doppelt erfolgt. Die Zählweise wurde aber in den 22 Jahren nie geändert und das macht das Ergebnis fair und über die Zeit aussagekräftig.
Jedes Jahr sind neue Erstsemester an den Unis eingerückt und haben, von den Anforderungen der ersten Mathe-Vorlesungen und Übungen fast erschlagen, den Matheplaneten als passive oder aktive Hilfestellung gefunden.
Wer bei google sucht und den Weg zum Matheplaneten findet, der liest hier (passiv) die gefundenen Antworten und die Frage ist damit vielleicht schon beantwortet. Oder man meldet sich an, fragt (aktiv) im Forum und bekommt das gesuchte Verständnis über die Antworten, die hier von vielen Aktiven gern und schnell gegeben werden.
Zurück zum Risiko: Wer jetzt noch weiter Matheplanet nutzt, trägt mit dazu bei, die möglicherweise kritische Lage herbeizuführen, die er befürchtet.
Denn anders als bei den Sekunden, die ohne unser Zutun vergehen, und wir können da nichts anhalten, so liegt es aber an uns selbst, ob der Zähler steigt oder kurz vor dem kritischen Moment glücklich zum Stillstand kommt.
Ich bin gespannt und halte mich bereit.
Für die, die nicht auf den MP verzichten wollen, oder die neugierig genug sind und gern sehen wollen, wie es kracht und scheppert, wenn die neue Stelle an den bisherigen Zähler notdürftig drangenagelt wird, die werden ein Stäbchen erhalten. Dieses heißt "Danke für 100000000 Besucherinnen und Besucher" und so sieht es aus:

Alle Mitglieder, die den Matheplaneten an den kritischen Tagen besuchen, erhalten automatisch dieses Stäbchen, das sie dann in ihrem Profil finden.
Das Stäbchen wird ab sofort vergeben, solange bis die 100000000 voll sind. An jedes Mitglied, das sich hier einfindet. Warum nicht nur an den einen, der die 100000000 wirklich gesehen hat? Weil ich denke, dass viele sehr positiv Anteil nehmen an diesem Ereignis und ich möchte mich bei allen bedanken, dass sie hier sind und aktiv sind und Freude am lebendigen Austausch mit anderen klugen Köpfen haben. 100000000 ist nicht das Werk eines Einzelnen, sondern das Werk von rund 50000 Mitgliedern und 12000 Besuchern jeden Tag, über bald 22 Jahre.
Darum, nehmt das Stäbchen und seht es mit Stolz in eurem Profil. Es ist unser Werk!
Hebet die Gläser!
Oh, alkloholfreier Sekt, sehr gut. Es ist ja gerade Dry-January.
Also, auf dem Matheplaneten, auf die Mitglieder, auf die Moderatoren, auf die Senioren, aktive und frühere, auf die Spender, auf alle von Mathe, Physik, Informatik Begeisterten oder zumindest daran Interessierten oder vielleicht auch nur zwangsweise dazu Verpflichteten.
Hoch, hoch, hoch!
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Liebe Leser und Zuschauer,
zurück zum Tagesgeschäft. Wir müssen noch die Matheplanet-Awards verteilen. Die Awards sind auch schon fast eine Legende.
Jedes Jahr, seit 21 Jahren, gehört diese Abstimmung zum Jahresablauf. Die Awards sind der Dank des Matheplaneten an die/den Einzelnen, die hier durch Leistung oder Laune besonders herausstechen. Die Stimmen, die bei den Awards gegeben werden, selbst wenn sie nicht für einen Award reichen, werden, da bin ich mir sicher, mit großer Aufmerksamkeit und ich hoffe auch etwas Freude von den Nominierten bemerkt werden.
Um die unterschiedlichen Themenschwerpunkte und Beteiligungsmöglichkeiten, an denen Mitglieder sich beteiligen und einbringen können, jeweils und möglichst angemessen zu bedenken, gibt es unterschiedliche Kategorien zur Wahl: für die Fachbereiche Mathematik, Physik, Informatik; für Artikel, Buchbesprechungen; für unterhaltende Beiträge und Knobelaufgaben; usw.
Mit dem Matheplaneten möchte ich allen Besuchern und Mitgliedern einen Ort im Internet anbieten, wo sie die Möglichkeit, Kontakt zur Mathematik und Gleichgesinnten zu finden, auch wenn sie selbst schon tief in einem Berufs- und Familienleben stecken, dessen Schwerpunkt gar nicht mehr bei Mathematik oder Physik liegt.
Jetzt habe ich alles gesagt. Wir kommen nun zum nächsten Programmpunkt.
Ich gebe einen Überblick über die Ergebnisse und den Verlauf der Awards-Abstimmung für 2022.
Nun denn, stürzen wir uns in die Zahlen ...
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Zunächst aber noch die Zahlen:
Die Matheplanet-Awards werden diesmal zum 21. Mal vergeben.
Gewählt wurde in 9 (Vorjahr 9) Kategorien, in denen goldene und silberne Awards vergeben werden, und außerdem gibt es eine Zusatzwertungen im Sinne einer Querschnittswertung, in der zwei silberne Awards zu holen waren.
Die Mitglieder nominieren selbst und wählen ihre Besten.
60 Mitglieder (Vorjahr 82) haben gewählt. Es wurden 670 (725) Stimmen abgegeben. Das sind 11,1 (8,8) Stimmen je wählendem Mitglied.
Die Stimmen verteilen sich auf 75 nominierte Mitglieder (Vorjahr 75). Das sind 8,9 (9,7) Stimmen je gewähltem Mitglied. Im Mittel wurden für jede Kategorie 74 (81) Stimmen abgegeben.
Zum siebente Mal gab es in diesem Jahr die Möglichkeit, dass Mitglieder sich selbst von der Nominierung oder Wahl ausnehmen konnten. Davon haben 4 (Vorjahr 4) Mitglieder Gebrauch gemacht.
Wie bereits im Vorjahr, konnte auch in diesem Jahr mit der Stimmabgabe ein Kommentar zum Gewählten abgegeben werden. Es sind insgesamt 65 (77) Kommentare abgegeben worden. Die Kommentare verteilen sich auf 30 (31) von den 75 nominierten Mitgliedern.
Da die Kommentare anonym veröffentlich wurden - schließlich ist die Wahl geheim - war es nötig, die Kommentare vor der Veröffentlichung prüfen zu lassen. Die Prüfer waren die Senioren des Matheplaneten, sie konnten neue Kommentare genehmigen oder ablehnen. Ich, Matroid, als ältester Senior (i.S.v.: Senior mit der längsten Mitgliedschaft), hatte das letzte Wort. Insgesamt sind alle 65 Kommentare veröffentlicht worden, bzw. 0 wurden abgelehnt (Vorjahr 0). Herzlichen Dank an alle für ihre Fairness.
Mir hat das Mitlesen der Kommentare viel Spaß gemacht. Ich bin überzeugt, dass die Nominierten die Kommentare mit Vergnügen und/oder Genugtuung lesen.
Wenn Sie, liebe Anwesende und Leser, später möchten, lesen Sie hier die vielen Kommentare.
Die Awards in Gold gehen an den oder die Sieger der Kategorien. Je Kategorie werden außerdem bis zu zwei Awards in Silber vergeben, und zwar an die beiden Nächstplatzierten mit mehr als 20 Stimmen. Bei Stimmengleichheit auf relevanten Plätzen erhalten alle Stimmengleichen den Award, um den es geht.
Diese Silberregelung hat diesmal aber nicht gegriffen, denn kein hinter den Gewinnern Nächstplatzierter hatte mehr als 20 Stimmen.
In der Zusatzwertung werden weitere zwei silberne Awards vergeben an diejenigen mit den in Summe meisten Stimmen (gezählt über alle Kategorien), die in diesem Jahr in den 9 Hauptkategorien keinen anderen Award (ob Silber oder Gold) erhalten haben.
Auf diese Weise sollen auch diejenigen berücksichtigt und belohnt werden, die an vielen Stellen wichtige Beiträge zum Matheplaneten leisten, die aber in keiner Einzelkategorie gewinnen konnten. Diese Silber-Awards tragen den Titel: "Hervorragende aktive Beteiligung am Matheplaneten".
Es gibt 11 (12) goldene Kronen und 2 (2) silberne. Die Awards verteilen sich auf 12 (13) Mitglieder. 10 (10) Mitglieder erhalten goldene Awards. 3 Mitglieder (Vorjahr 2) erhalten erstmals einen Award, dreimal in Gold.
Von den abgegebenen Stimmen wurden letztlich 6 nicht gewertet. Hier haben die Nominierten erst nach Beginn der Stimmabgabe ihre Entscheidung, nicht zu kandidieren, mitgeteilt. Die Anzahl der gültigen und gewerteten Stimmen beträgt damit 664.
Ich werde nun Umschlag für Umschlag öffnen, darin finde ich, wer die Award-Gewinner der Kategorien sind. Ich werden den Inhalt des Umschlags vorlesen. Bitte bleiben Sie zuhause. Ich kann Sie heute nicht auf die Bühne rufen. Wenn alle Gewinner verkündet worden sind, werde ich noch ein paar Worte sagen.
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Zusammenfassung Wer sind die Award-Gewinner für 2022 | Herzlichen Glückwunsch! |
Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner eines Awards. Die Mitglieder bedanken sich bei euch, dass ihr auf dem Matheplaneten aktiv seid, anderen Mitgliedern bei Fragen helft und sie mit interessanten und gut durchdachten Beiträgen unterstützt, unterhaltet und erfreut. Ich wünsche euch alles Gute und weiterhin viel Spaß auf dem Matheplaneten.
Es grüßt euch ganz herzlich Euer Matroid
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Die Awards sind nun bei den persönlichen Daten der PreisträgerInnen eingetragen. Der Matheplanet bedankt sich bei allen, die mitgewählt haben, mit dem Königsmacherstäbchen 2022 | Und das andere Stäbchen, das zu 100.000.000 Besuchern, das bekommt auch jedes Mitglied, das ab jetzt (22.1.2023 15h) und bis nach Erreichen der 100.000.000 den Matheplaneten besucht. Danke für 100000000 Besucherinnen und Besucher 2001-2023 Das als Dank und Andenken und zu meiner und eurer Freude. Und vielleicht, falls wider Erwarten der letzte Tag gekommen sein sollte, so nehmt es als Abschiedgruß. Aber lieber ist mir ein Wiedersehen! |
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