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Autor |
Elektroherd mit Cerankochfeld an einer Phase |
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Tom_95
Senior  Dabei seit: 07.11.2006 Mitteilungen: 1051
Wohnort: Baden-Württemberg
 | Themenstart: 2009-10-11
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Hallo,
meine Freundin hat sich eine Wohnung gekauft, die nur über einen Wechselstromzähler mit einer Phase versorgt wird.
Ich bin zwar gelernter Energieanlagenelektroniker tue mich aber trotzdem schwer damit, welchen Querschnitt ich zum Herd mit Cerankochfeld legen bzw. wie abschichern soll.
Normalerweise würde ich 5 x 2,5 mm^2 verlegen und die 3 Phasen jeweils mit 16 A absichern. Bei Drehstrom sieht das rechnerisch durchaus plausibel aus.
I=P/(U*sqrt(3))
P: Wirkleistung = 11 kW
U: Leiterspannung = 400 V
I: Leiterstrom = 15.87 A
Wenn ich alles auf eine Phase hänge, erhalte ich als Strom
I=P/U
P: Wirkleistung = 11 kW
U: Strangspannung = 230 V
I: Leiterstrom = 47,82 A
Bei Verlegeart C (Mantelleitung auf oder in Wand) müsste ich 10 mm^2 spendieren und dürfte mit 67 A (63 A) absichern.
Das kommt mir etwas overkill vor.
Ich hatte mir auch überlegt, die 3 Adern alle auf eine Phase zu hängen und ansonsten wie gehabt anzuschließen. Aber dann wäre der "Rückleiter" (der Neutralleiter) 3-mal höher belastet als ein "Hinleiter".
Das kann's wohl auch nicht sein.
Also was am geschicktesten tun?
Gruß Tom
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klemme
Senior  Dabei seit: 27.10.2005 Mitteilungen: 700
Wohnort: Halle/S.
 | Beitrag No.1, eingetragen 2009-10-13
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Hi Tom,
das Problem wird wohl nicht die Auslegung des Kabels vom Zähler zum E-Herd sein, sondern vielmehr, ob der Zähler das abkann bzw. die Zuleitung dick genug ist.
Vermutlich schafft der mit Wechselstromzähler ausgestattete Wohnungsanschluss nur 1x25A und du kannst das mit dem E-Herd schon vergessen.
Ein weiteres Problem ist der Hausanschluss an sich, der meist nur mit 35,50 oder 63A abgesichert ist. Da die anderen Wohneinheiten im Haus deiner Freundin wahrscheinlich nicht bei Kerzenlicht am offenen Feuer kochen, kann es sein, dass es dir die Hausanschlusssicherung raushaut und dann bedankt sich das E-Werk.
Also ich würde in Absprache mit dem Vermieter/Verkäufer einen Drehstromzähler beantragen, mit eventueller Erhöhung der Absicherung der Wohnung oder des gesamten Hauses. Falls er zustimmt kommt auf euch aber leider eine 3- bis 4-stellige Summe zu
Aber dafür könnt ihr dann lecker kochen
lg
Andreas
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Dixon
Senior  Dabei seit: 07.10.2006 Mitteilungen: 5816
Wohnort: wir können alles, außer Flughafen, S-Bahn und Hauptbahnhof
 | Beitrag No.2, eingetragen 2009-10-13
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Hallo Tom,
schau doch mal bitte in die Beschreibung vom Herd. Das Ding mit
ähnlicher Leistung, was ich kenne, hat zwei verschiedene Anschlüsse,
einen für Drehstrom, einen für Einphasenstrom. Im letzteren Fall
kann man aber nicht alles gleichzeitig anschalten, sondern irgendwie
nur zwei Platten oder den Backofen oder sowas (weiß ich jetzt auch
nicht mehr). Jedenfalls bleibt der Strom so immer im üblichen
Bereich. Kochen könnt ihr immernoch, nur nicht soviel
Grüße
Dixon
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Knaaxx
Senior  Dabei seit: 06.05.2006 Mitteilungen: 2730
 | Beitrag No.3, eingetragen 2009-10-13
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Die Einphasenzuleitung zum Zähler hat leitungsbedingt einen maximalen Absicherungswert den du nicht überschreiten darfst. Liegt der merklich über 25A dann könntest allenfalls mehr als nur eine 3adrige Zuleitung zum Herd führen die du aus Freischaltungsgründen alle über einen gemeinsamen 3fach-Automaten absichern solltest. Eine Einzelzuleitung zum Herd, weit über 20A abgesichert, ist der internen Verdrahtung im Herd wegen mit Sicherheit unzulässig.
Ein einphasiger Wohnungsanschluss kann nicht so genutzt werden als sei es ein Drehstromanschluss. Mit anderen Worten, bei den anzuschließenden Geräten sind in Teilen Abstriche hinzunehmen und kaum bzw. nicht umgehbar.
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Tom_95
Senior  Dabei seit: 07.11.2006 Mitteilungen: 1051
Wohnort: Baden-Württemberg
 | Beitrag No.4, vom Themenstarter, eingetragen 2009-10-15
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Vielen Dank für eure Beiträge!
Ich habe die vergangenen Tage auch genutzt und alle denkbaren Möglichkeiten durchgespielt. Bin aber zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen.
Wenn man folgende Punkte in Betracht zieht
- zu kleiner Wohnungsanschluss
- erheblich höherer Leitungsquerschnitt oder Mehrfachabsicherung
- Selektivität der Sicherungen
- Querschnitt der Herd-Innenverdrahtung
- vom Standard abweichende Installation und sehr teuerer Installationsaufwand
- ...
so komme ich zu dem Fazit, dass es wohl am besten ist, mit Einschränkungen zu leben.
Gruß Tom
P.S.:
Für alle die sich dem Thema auf spielerische Weise nähern wollen, hier eine Umsetzung in Mahtematica 7. Es lassen sich damit unsymmetrische Belastungszustände simulieren und die Effekte, wenn man die Stränge auf 1, 2 oder 3 unterschiedliche Phasen anschließt. Dargestellt werden die Ströme in den einzelnen Leitern.
\sourceon Mathematica
\[Alpha]1 = 0
IN = Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]1)/z1 + E^(I*\[Alpha]2)/z2 + E^(
I*\[Alpha]3)/z3)]
IL1 = Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]1)/z1)]
IL2 = Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]2)/z2)]
IL3 = Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]3)/z3)]
Needs["BarCharts`"]
Manipulate[
BarChart[{N[
Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]1)/z1 + E^(I*\[Alpha]2)/z2 + E^(I*\[Alpha]3)/
z3)]], N[Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]1)/z1)]],
N[Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]2)/z2)]], N[Abs[Us*(E^(I*\[Alpha]3)/z3)]]},
PlotRange -> {0, 55}, BarLabels -> {"N", "L1", "L2", "L3"},
BarValues -> True], {{Us, 230, "Strangspannung in V"}, 0,
1000}, {{z1, 14.375, "Strangwiderstand 1"}, 1,
500}, {{z2, 14.375, "Strangwiderstand 2"}, 1,
500}, {{z3, 14.375, "Strangwiderstand 3"}, 1,
500}, {{\[Alpha]2, (2*\[Pi])/3, "L2"}, {0, (2*\[Pi])/
3}}, {{\[Alpha]3, -((2*\[Pi])/3), "L3"}, {0, -((2*\[Pi])/3)}}]
\sourceoff
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Tom_95 hat die Antworten auf ihre/seine Frage gesehen. Tom_95 hat selbst das Ok-Häkchen gesetzt. |
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