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Universität/Hochschule J Weidezaun
DasGehirn
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Dabei seit: 07.06.2002
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  Themenstart: 2004-02-09

Hallo an die Landwirte (oder auch Physiker) unter euch Neben einem Weidezaun steht ein 6V-Akku. Von ihm führen Drähte in einen Kasten, in dem es tickt. Die Kühe hüten sich, den Zaun zu berühren. Haben sie Angst vor 6V, oder wovor sonst? Warum tickt es in dem Kasten? Gruß Antje


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SchuBi
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  Beitrag No.1, eingetragen 2004-02-09

Hallo, Antje! Die Angst der Kühe hat damit zu tun, daß das Gerät deutlich höhere Spannungen als 6 V durch den Zaun schickt - nämlich 2000 bis 4000 V.. Hier findet man z.B. Grundwissen zum Elektrozaun. [ Nachricht wurde editiert von SchuBi am 2004-02-09 16:22 ]


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cow_gone_mad
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  Beitrag No.2, eingetragen 2004-02-09

Ich weiss jetzt nur wie es theoretisch realisiert wird: Du hast eine Spule. Wenn durch diese Strom fliesst, entsteht um sie ein Magnetfeld. Wenn man jetzt den Strom wegnimmt, baut sich dieses Magnetfeld ab, und es fliesst ein Strom stärkerer Spannung. Ich würde sagen das Ticken ist dadurch bedingt, dass ein mechanischer Mechanismus vorliegt, der den Strom von der Spule, auf den Zaun überträgt. Allerdings ob das Ticken wirklich so entsteht, weiss ich nicht. [ Nachricht wurde editiert von cow_gone_mad am 2004-02-09 17:28 ]


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Schnabbert
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  Beitrag No.3, eingetragen 2004-02-09

Hi! Schätze, dass in dem Kasten ein langsam drehender E-Motor steckt, der regelmäßig einen Stromkreis, in dem sich eine Spule mit vielen Windungen aus dünnem Cu-Draht befindet, mechanisch öffnet und schließt. Daher das Knacken. MfG


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Schnabbert
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Dabei seit: 11.11.2003
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  Beitrag No.4, eingetragen 2004-02-09

 16.7 Anwendungen: Elektrischer Weidezaun:"


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DasGehirn
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  Beitrag No.5, vom Themenstarter, eingetragen 2004-02-09

@Schubi: das ist tatsächlich ne Seite für Landwirte, physikalisch gibt sie nicht so viel her... @Schnabbert: Hm, der Link hat ne Menge Lücken oder Fehler, es werden wesentliche Passagen nicht angezeigt... Trotzdem danke ich euch erstmal, bin aber damit noch nicht durch Vielleicht mag sich ja nochmal jemand dazu äußern.. Gruß Antje


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Eckard
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  Beitrag No.6, eingetragen 2004-02-09

Seitdem ich mal als kleiner Junge versucht habe, auf solch einen Kasten draufzup****** (ihr wißt schon), habe ich vor 6 Volt keine Angst mehr. (Neee, war nur 'n Spaß!) Eigentlich ist alles gesagt dazu. Gruß Eckard


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johannes
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  Beitrag No.7, eingetragen 2004-02-09

Unser Physiklehrer hat es uns so erklärt, daß das mit nem Magnet und zwei Spulen funktioniert, also siehe Trafo. Da dies jedoch nur mit Wechselstrom möglich ist, müssen die Elementarteilchen des Magneten ständig anderst ausgerichtet werden. Dadurch das "Knacken" Ich hoff das stimmt so und hat dir geholfen, Gruß, Johannes


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DasGehirn
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  Beitrag No.8, vom Themenstarter, eingetragen 2004-02-09

OK, also ich habe mir jetzt mal zwei Versionen überlegt und bin ein wenig unentschlossen... Soviel ist klar: Die Kühe fürchten sich nicht vor den 6V des Akkus! Es ist vielmehr so: in dem Kasten neben dem Akku befindet sich ein Transformator, der elektrische Energie eines Wechselstromes von einem Primärstromkreis auf einen Sekundärstromkreis überträgt. Darüber hinaus müsste sich ein Wandler in dem Kasten befinden, der Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt und womöglich für das Knacken verantwortlich ist. Zum Prinzip der Spule: Induktion! In einer Spule wird eine Spannung induziert, wenn das sie durchsetzende Magnetfeld seine Stärke ändert. Solange der Sekundärstromkreis nicht geschlossen ist, wird der Transforma-tor nicht belastet. Wird nun der Sekundärstromkreis geschlossen, rennt die dumme Kuh also gegen den Zaun, dann ist die Kuh ein Verbraucher bzw. ein Widerstand, dann wird der Transformator belastet. Es fließt nun im Sekundärstromkreis ein Strom, der der Ursache seiner Entstehung entgegenwirkt (Lenz’sche Regel), d.h. das Magnetfeld im Transformator wird geschwächt. Die Sekundärspule wird nun also auch von einem schwächeren Magnet-feld durchsetzt. Nun ist das Magnetfeld der Primärspule dem Stromfluss im Primärstrom-kreis entgegengesetzt gerichtet (Lenz’sche Regel), deshalb bedeutet die Schwächung des Magnetfeldes, dass jetzt ein stärkerer Strom im Primärstromkreis fließen kann. Entzieht man dem Trafo Strom auf der Sekundärseite, so erhöht sich ebenfalls die Stromstärke auf der Primärseite. Oder: Es handelt sich um eine Spule im Gleichstromkreis. Für dein Moment des Ein- bzw. Aus-schaltens findet für sehr kurze Zeiträume eine Änderung der Spannungsverhältnisse statt. Beim Einschaltens wird in der Spule wird während des Entstehens eines Magnetfeldes aufgrund der Selbstinduktion eine Gegenspannung erzeugt, die der Zunahme des Strom-flusses anfangs entgegenwirkt. Beim Ausschalten der Spule bricht das Magnetfeld inner-halb der Spule zusammen. Dieser plötzliche Zusammenbruch des Magnetfeldes in der Spule führt zu einer überhöhten Selbstinduktionsspannung, die weit über der Betriebsspannung liegen kann. Hierin liegt der Grund für den Respekt, den die Kuh vor dem Weidezaun entwickelt, die Spannung wird so hoch, dass sie beispielsweise den Hautwiderstand der Kuh überwindet, was widerum dazu führt, dass Strom fließen kann, der ihr einen Schlag verabreicht. Das Knacken ist darauf zurückzuführen, dass in dem Kasten, in dem sich die Spule befin-det, ein Gleichstrommotor den Stromkreis regelmäßig mechanisch öffnet und schließt. Was klingt plausibler? Gruß Antje


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cow_gone_mad
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  Beitrag No.9, eingetragen 2004-02-09

Auf jeden Fall das zweite. Ich glaube nicht mal das das Erste funktionieren würde. Da Transformatoren in der Leistung eingeschränkt sind. Ausserdem wenn der Strom länger als Sekundenbruchteile fliessen würde, würden die Kühe wahrscheinlich davon Schaden nehmen.


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DasGehirn
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  Beitrag No.10, vom Themenstarter, eingetragen 2004-02-09

Ok, ich danke dir nochmal... Du hast Recht... Wenn die Kuh länger dem Stromschlag ausgesetzt ist, dann könnte es passieren, dass aufgrund der wilden Zuckungen ihrer Neurone, man sagen könnte: The cow has gone mad Liebe Grüße Antje


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Ex_Mitglied_1753
  Beitrag No.11, eingetragen 2004-02-09

Hallo, das Knacken kommt vom elektromechanischem Zerhacker, der macht aus der Gleichspannung eine Wechselspannung (was rechteckförmiges).  Es gibt auch Weidezaungeräte mit elektronischen Zerhacker die knacken nicht. hier ist auch noch was interessantes Gruß


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DasGehirn
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  Beitrag No.12, vom Themenstarter, eingetragen 2004-02-09

Hallo Tino! Äh, ich hatte mich jetzt an der Gleichspannung verbissen.. Nun bin ich etwas verwirrt. Und was ist ein AMV? *seufz* Antje


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Ex_Mitglied_1753
  Beitrag No.13, eingetragen 2004-02-09

Hallo, ein AMV ist ein Astabiler-Multi-Vibrator schau mal  hier Aber die Anleitung dort ist für ein Weidezaungerät ohne "Knacken", da dort ja kein elektromechanischer Zerhacker verwendet wird. Ich konnte leider keinen elektromechanischen Zerhacker, bzw. ein Bild davon, im Netz finden. Gruß


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PeterK
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  Beitrag No.14, eingetragen 2004-02-09

AMV steht für Astabiler Multivibrator oder auch Astabile Kippstufe genannt. Mit ihm kann man Rechtecksignale erzeugen.


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Eckard
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Dabei seit: 14.10.2002
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  Beitrag No.15, eingetragen 2004-02-10

Noch ein Wort zu Johannes Bemerkung: Was du mit Knacken meinst sind wohl eher die sog. Barkhausen-Sprünge, also das Ummagnetisieren der Weißschen Bezirke in Ferromagnetika (z.B. Eisen). Stichwort Bloch-Wände. Das hat aber mit dem Weidezaun-Knacken nichts zu tun. Gruß Eckard


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DasGehirn
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  Beitrag No.16, vom Themenstarter, eingetragen 2004-02-10

Und warum knackt das Ding dann? *flüster@Eckard* Ich hoffe, dass dein Experiment als Kind keine bleibenden Schäden hinterlassen hat edit: das mit dem Motor ist doch plausibel. Also sowas wie ein KOhlebürstenmotor, der ja mit Gleichstrom funktioniert würde ja den Stromkreis öffnen und Schließen. Andererseits schließt die Kuh den Kreis bei Berührung des Zauns??? Ich seh vor lauter Kühen die Weide nicht mehr [ Nachricht wurde editiert von DasGehirn am 2004-02-10 08:43 ]


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Eckard
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  Beitrag No.17, eingetragen 2004-02-10

@Antje: *flüster_zurück*: Hat es nicht, kann ich dir glaubhaft versichern ;-) Ich sehe schon, du kommst nicht umhin, als auf die Koppel zu fahren und so einen Kasten zu öffnen. Tue es im Namen der Wissenschaft! Gruß Eckard


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DasGehirn
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  Beitrag No.18, vom Themenstarter, eingetragen 2004-02-10

OK, dann schlüpf ich jetzt mal in meine Latexstiefelchen, schnapp mir meinen Schraubenzieher und das Hämmerchen und stapfe hinaus auf's Feld


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Schnabbert
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  Beitrag No.19, eingetragen 2004-02-10

Hi! Hier der Urahn aller Zerhacker: Der Wagnersche Hammer MfG


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Eckard
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  Beitrag No.20, eingetragen 2004-02-10

Genau Schnabbert, der Wagnersche Hammer! Haben wir damals nicht gern solcher Apparate an metallene Türklinken angeschlossen und uns diebisch gefreut, wenn die Erwachsenen einen kleinen Gratistanz aufgeführt haben? Täh!


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Schnabbert
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  Beitrag No.21, eingetragen 2004-02-10

Hi! Ohne E-Motor geht's viel eleganter: Schließt man nun parallel zur Spule wieder die bereits bekannte Glimmlampe, so braucht man keinen mehr, der den Spulenstrom ständig ein- und ausschaltet, um die Lampe dauernd am Leuchten zu halten. (Anstelle der Glimmlampe können Sie, sofern Sie keinen Herzschrittmacher benötigen, auch gerne mal selbst die Spulenanschlüsse herzhaft anfassen!) Dieses Prinzip wird in Elektrisiergeräten und Elektroschockern soweit vervollkommnet, dass Spannungen von einigen tausend Volt entstehen. Quelle MfG


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Schnabbert
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  Beitrag No.22, eingetragen 2004-02-10

an metallene Türklinken angeschlossen Mann, Eckard! Habe das mal im dunklen Keller an einer Tür gemacht. Das gab vielleicht Ärger! Gibt's eigentlich noch die Spielkartenboxen aus Plastik mit zwei Metallkontakten an den Schmalseiten und eingebautem Wagnerschen Hammer? Das gibt "handfeste" Überraschungseffekte beim Herausziehen! MfG


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