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Analysis » Differentialgeometrie » Tensorfelder Pullback
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Universität/Hochschule J Tensorfelder Pullback
BrotherTuck
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  Themenstart: 2016-03-05

Hallo, folgendes Problem habe ich beim Verstädnnis von Tensorfeldern: Seien M, N glatte Mannigfaltigkeiten und $S\in T^0_s(M)$ sowie $\Phi:N\to M$ eine glatte Abbildung. Bezeichne $V(M)$ die Menge der Vektorfelder auf $M$. Wir haben in der Vorlesung gezeigt, und das verstehe ich auch, dass die $S\in T^r_s(M)$ gerade die Abbildungen $S:V(M)\times ... \times V(M)\to C^{\infty}(M,\mathbb{R}) $. Jetzt wende ich den Pullback $\Phi^{*}$ auf $S$ an und erhalte nach der Vorlesung $\Phi^{*}S: V(N)\times ... \times V(N)\to C^{\infty}(N,\mathbb{R}) $ mit $\Phi^{*}S(X_1,...,X_s)=S(\Phi_{*}X_1,..,\Phi_{*}X_s)$. Jetzt ist mir nicht klar, wie ich diesen Ausdruck als $C^{\infty}(N,\mathbb{R})$ interpretieren soll. Wenn ich $p\in N$ einsetze, sollte ja sowas wie $S_p((\Phi_{*}X_1)_p,..,(\Phi_{*}X_s)_p)$ rauskommen. Da aber $S$ ein Schnitt mit Argumenten aus M ist, wüsste ich nicht, wie das ausgewertet werden sollte. Oder werte ich das eigentlich so aus: $\Phi^{*}S(X_1,...,X_s)(p)=S_{\Phi(p)}((\Phi_{*}X_1)_{\Phi(p)},..,(\Phi_{*}X_s)_{\Phi(p)})$? Ich bin dankbar für jeden Gedankenanstoß! Grüße! PS: $\Phi_{*}:TN\to TM$ ist das Differential von $\Phi$.


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RoPro
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  Beitrag No.1, eingetragen 2016-03-05

Hallo BrotherTuck, \quoteon(2016-03-05 10:55 - BrotherTuck im Themenstart) ... dass die $S\in T^r_s(M)$ gerade die Abbildungen... \quoteoff Hier sollte $r=0$ sein. Und man sollte vielleicht "multilinear" dazusagen, aber das ist dir vermutlich bewusst. \quoteon(2016-03-05 10:55 - BrotherTuck im Themenstart) Oder werte ich das eigentlich so aus: $\Phi^{*}S(X_1,...,X_s)(p)=S_{\Phi(p)}((\Phi_{*}X_1)_{\Phi(p)},..,(\Phi_{*}X_s)_{\Phi(p)})$? \quoteoff Ganz genau. PS: "..." erzeugt man in Latex am besten mit \dots.


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BrotherTuck
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  Beitrag No.2, vom Themenstarter, eingetragen 2016-03-06

Ouh ja, natürlich $r=0$ und multilinear war mir bekannt! Jetzt habe ich noch eine weitere Frage, wenn $r\neq 0$. Dann ist $S\in T_s^r M$ gerade eine Abbildung $S:V^{*}M\times \hdots\times V^{*}M\times VM\times\hdots \times VM\to C^{\infty}(M,\mathbb{R})$ Jetzt hatten wir in der Vorlesung die Darstellung $S=X_1\otimes\hdots\otimes X_r\otimes v_1\otimes\hdots\otimes v_s$ für $X_i\in TM$ und $v_i\in T^{*}M$. Jetzt wende ich $S$ auf $(\eta_1,\hdots,\eta_r,Y_1,\hdots,Y_s)\in V^{*}M\times \hdots\times V^{*}M\times VM\times\hdots \times VM)$ an und erhalte laut der Vorlesung $S(\eta_1,\hdots,\eta_r,Y_1,\hdots,Y_s)=\eta_1(X_1)\cdot\hdots\cdot \eta_r(X_r)\cdot v_1(Y_1)\cdot\hdots\cdot v_s(Y_s)$. ich verstehe jetzt nicht, wie die Terme $\eta_i(X_i)$ zustande kommen. Wenn ich S in Lokalkoordinaten darstelle, erhalte ich dann Terme wie $\frac{\partial}{\partial x^i}(dx^i)$, wobei die Basisvektoren von $TM$ die $\frac{\partial}{\partial x^i}$ und die Basisvektoren von $T^{*}M$ die $dx^i$ sind. $\frac{\partial}{\partial x^i}(dx^i)$ kann ich ja aber nicht auswerten und müsste vertauschen zu $dx^i\left(\frac{\partial}{\partial x^i}\right)$ um die Terme $\eta_i(X_i)$ zu erhalten. Kannst du mir da weiterhelfen? Ich hatte mir schon überlegt, dass ich vielleicht irgendetwas über Formen verwenden muss, weil ja $dx^i$ 1-Formen sind, aber zum vertauschen bräuchte ich eine 0-Form, wegen $df\left(\frac{\partial}{\partial x^i}\right)=\frac{\partial}{\partial x^i}(f)$. Vielen Dank auf jeden Fall für die Hilfe :) Grüße!


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RoPro
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  Beitrag No.3, eingetragen 2016-03-06

Was hier verwendet wird, ist, dass der Bidualraum $V^{**}$ eines endlichdimensionalen Vektorraums $V$ kanonisch isomorph zum Vektorraum $V$ selbst ist, via $\displaystyle V\to V^{**},v\mapsto \iota_v:=[\lambda\mapsto \lambda(v)]$. Das erlaubt es überhaupt erst den kontravarianten Teil des Vektorfeldes als multilineare Abbildung auf dem Kotangentialraum wirken zu lassen. Missbräuchlicherweise schreibt man aufgrund der kanonischen Isomorphie für das obige $\iota_v$, definiert durch $\iota_v(\lambda)=\lambda(v)$, auch einfach $v$, also dann $v(\lambda)=\lambda(v)$ (hier ist $\lambda\in V^*$). Mit dieser Notation ergibt $\frac{\partial}{\partial x_i}(\mathrm{d}x_i)$ dann auch Sinn, denn man identifiziert $\frac{\partial}{\partial x_i}$ mit $\iota_{\frac{\partial}{\partial x_i}}$.


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BrotherTuck
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  Beitrag No.4, vom Themenstarter, eingetragen 2016-03-06

Achsoo! Vielen Dank! Das macht die Sache natürlich erheblich einfacher. Ein kurzer Kommentar in der Vorlesung hätte mir sicher einiges an Arbeit erspart. Grüße!


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