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Olympiade-Aufgaben » Bundeswettbewerb Mathematik » Vorbereitung auf potenzielle Teilnahme an der dritten Runde des BWM
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Schule Vorbereitung auf potenzielle Teilnahme an der dritten Runde des BWM
KleinerDummy
Neu Letzter Besuch: vor mehr als 3 Monaten
Dabei seit: 18.07.2021
Mitteilungen: 1
  Themenstart: 2021-07-18

Ich nehme dieses Jahr das erste Mal am Bundeswettbewerb Mathematik teil. In der ersten Runde habe ich recht einfach einen ersten Preis gewonnen. Mit den Aufgaben der zweiten Runde, die noch bis zum 1. September läuft, bin ich auch fertig. Natürlich werde ich diese noch zig-mal überprüfen, aber es sieht recht gut aus. Da ich eine Teilnahme an der dritten Runde nicht ausschließen kann würde ich mich gerne etwas vorbereiten, da ich von Reihen o.ä. absolut keine Ahnung habe. Auch wenn ich nicht in die dritte Runde komme, schadet das natürlich nicht. Ich habe ich schon informiert, wie diese dritte Runde abläuft: Es gibt ein Fachgespräch mit "Experten" also einem Professor und einem "normalen" Lehrer glaube ich. Man kann ja auch ein Fachgebiet angeben. Meine Frage ist jetzt welches Fachgebiet ich mir am besten aneigen könnte und wo ich das machen kann? Ist es schlauer sich ein "Standartfachgebiet" anzueignen, wie Analysis oder kann man mit "exotischen" Themen, wie der mathematischen Logik trumpfen? Ich hab halt keine Ahnugn wo ich anfangen soll, da die Mathematik natürlich eine riesengroßes Gebiet ist... Vielen Dank im Vorraus!!😄


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Graphentheorie08
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Dabei seit: 16.03.2021
Mitteilungen: 42
  Beitrag No.1, eingetragen 2021-07-18

Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, läuft bei mir auch ganz gut in der zweiten Runde.🙂 Ich würde schon sagen, dass es schlau ist sich ein "Standardfachgebiet" anzueignen von dem was ich gehört habe, aber man trotzdem sich allgemein ein bisschen auskennen sollte. Da gibt es ja viele Erfahrungsberichte, die du wahrscheinlich schon gelesen hast. Für dieses Standardfachgebiet ist zB. Algebra sehr typisch, aber andere Gebiete gehen da ja auch. Man kann ja zB. mit einem Skript zu Analysis oder Algebra (von einer Uni) mal anfangen, man muss es ja nicht komplett durcharbeiten, aber mal zum anfangen. Das ist ja zum einen etwas mathematische Allgemeinbildung (bzw. Grundlagen) und zum anderen kannst du ja einfach mal schauen, ob dir die Gebiete Spaß machen.


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Kuestenkind
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Dabei seit: 12.04.2016
Mitteilungen: 2583
  Beitrag No.2, eingetragen 2021-07-18

Huhu KleinerDummy, es heißt übrigens "Standard" - mit "d". Das sollte man bei Fachbegriffen, wie der "Standardabweichung", schon richtig schreiben können. Der zweite Klassiker ist "im Voraus" - mit einem "r". (Hier schreibt der "normale" Lehrer...) Zum Thema: In welche Klasse gehst du denn? Welche Themengebiete interessieren dich? Ein Themengebiet nur zu nehmen, weil man denkt, dass es bei den Prüfern gut ankommt, halte ich für den falschen Ansatz. Gruß, Küstenkind PS: Herzlich willkommen auf dem Planeten!


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Nuramon
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Dabei seit: 23.01.2008
Mitteilungen: 3738
  Beitrag No.3, eingetragen 2021-07-18

Hallo, ich denke es kommt beim Kolloquium nicht so sehr darauf an, viel zu wissen, sondern eher darauf ein gutes Verständnis von dem zu haben, was man weiß, und darauf sein Wissen gut anwenden zu können. Soll heißen, jemand, der als Schüler schon ein paar Semester Frühstudium hinter sich hat, ist nicht zwingend im Vorteil gegenüber jemandem, der sich bisher hauptsächlich mit Wettbewerben beschäftigt hat. Ich würde Euch empfehlen Euch in ein Spezialgebiet einzuarbeiten, das Euch viel Spaß macht. Das könnte z.B. ein Thema aus der Zahlentheorie sein, etwa das Reziprozitätsgesetz, oder Ihr sucht Euch ein paar coole Sätze aus der Graphentheorie, oder lernt ein paar Grundlagen aus der Topologie, Gruppentheorie, Galoistheorie, ... Wenn Ihr aber einfach nur unglaublich viele Wettbewerbsaufgaben gelöst habt, ist das denke ich auch nicht schlimm. In dem Spezialgebiet solltet Ihr Euch gut genug auskennen, um Beweise einigermaßen zu reproduzieren (Beweisideen und -techniken sind wichtiger als Details) und die ein oder andere etwas trickreiche Frage beantworten zu können. Es ist zwar immer gut auch noch ein bisschen zusätzliches Halbwissen zu haben, aber wichtiger ist meiner Meinung nach zu demonstrieren, dass Ihr Euch auch etwas tiefer in ein spezielles Thema einarbeiten könnt. Nach einer Weile wird die Prüferin oder der Prüfer sowieso das Gespräch zu einem anderen Thema lenken, in dem Ihr Euch mutmaßlich noch nicht allzu gut auskennt. Hier geht es darum zu testen, wie gut Ihr Gelerntes übertragen könnt oder Euch in neue Problemstellungen hineindenken könnt. Das könnte z.B. so laufen, dass man Euch eine Definition nennt und Ihr ein paar grundlegende Eigenschaften nachweisen sollt. Triceratops Artikel Wie man einfache Beweise ohne Mühe finden kann könnte hier vielleicht eine ganz gute Übung sein. [Die Antwort wurde nach Beitrag No.1 begonnen.]


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Kitaktus
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Dabei seit: 11.09.2008
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Wohnort: Niedersachsen
  Beitrag No.4, eingetragen 2021-07-18

\quoteon(2021-07-18 15:14 - Nuramon in Beitrag No. 3) Wenn Ihr aber einfach nur unglaublich viele Wettbewerbsaufgaben gelöst habt, ist das denke ich auch nicht schlimm. \quoteoff Meine Erfahrung liegen sicher etwas zurück, aber das kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht funktioniert das, wenn man sich schon "einen Namen gemacht" hat oder die richtigen "Experten" erwischt. Ich habe mit einigen (sehr) guten Mathematikolympiadeteilnehmern gesprochen, die keine Preisträger des Bundeswettbewerbs geworden sind und die Erfahrungen ähnelten sich. Der Professor stellt irgendeine Frage aus dem Grundstudium, bei dem der Kandidat/die Kandidatin nicht mal die (exakte) Definition kennt, z.B. "Was ist ein Wahrscheinlichkeitsraum?" Das ist zwar für die Olympiade-Mathematik irrelevant und wird auch in der Schule nicht gelehrt, aber der Zug ist an der Stelle schon abgefahren. Damit man mit den eigenen "Olympiade-Mathematik-Kenntnissen" glänzen kann, muss man Gesprächspartner haben, die das zu würdigen wissen. Das sind vorallem die, die selbst an Mathematik-Olympiaden teilgenommen haben. Da diese bis in die Neunziger Jahre nicht flächendeckend angeboten wurden, ist das bei den meisten derzeit tätigen Professoren nicht der Fall. In meinem Gespräch wurden eigentlich nur Fachfragen aus dem 3./4. Semester und Pillepalle-Fragen auf Kreisolympiade-Niveau gestellt. Die ersten konnte ich nicht beantworten, die zweiten haben es dann auch nicht mehr rausgerissen. Ich drücke die Daumen, dass sich das inzwischen etwas verbessert hat.


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Ixx
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  Beitrag No.5, eingetragen 2021-07-18

Moin zusammen, hier mein Bericht eines nun schon fast 20 Jahre zurückliegenden Kolloquiums. Generell dürfte weniger Faktenwissen als viel mehr die Fähigkeit, mathematisch zu denken und Schlüsse ziehen zu können, im Vordergrund stehen. Es ist halt eine mündliche Prüfung, auf die man sich nicht direkt vorbereiten kann, da bewusst die angesprochenen Themen sich erst im Laufe des Gesprächs entwickeln. Sinnvoll ist es aber natürlich immer, mit Verständnis zu glänzen. Wenn man irgendwo nicht weiter kommt -- und dafür werden die Prüfer schon durch geeignete Niveau-Anhebungen sorgen -- erhält man Hilfestellungen. Und wie man mit denen weiterarbeitet, hat durchaus auch deutlichen Einfluss, da man dadurch zeigt, wie man denkt und arbeitet. Im Übrigen ist es natürlich auch ein "normales" Bewerbungsgespräch, in welchem man die Gegenüber von sich und der eigenen Kompetenz überzeugen will. Wer also die ganze Zeit über nichts sagt, wird nicht unbedingt den kommunikativsten Eindruck hinterlassen... [Die Antwort wurde vor Beitrag No.4 begonnen.]


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Folgende Antworten hat der Fragensteller vermutlich noch nicht gesehen.
Graphentheorie08
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Dabei seit: 16.03.2021
Mitteilungen: 42
  Beitrag No.6, eingetragen 2022-03-05

Hallo, ich wollte mal die Berichte für die dritte Runde Bundeswettbewerb Mathematik bündeln und meine eigenen Erfahrungen/ Themen hinzufügen. Es gibt bestimmt Personen, die schon am Bundeswettbewerb Mathematik teilgenommen haben, aber bisher noch nicht an der dritten Runde teilgenommen haben und sich nicht so viel darunter vorstellen können, also vielleicht helfen folgende Berichte jemanden... Hier mal bereits bestehende Berichte: https://journeyinmath.wordpress.com/2018/02/10/bwmfinal/ https://matheplanet.de/default3.html?call=viewtopic.php?topic=46999&post_id=485159&ref=http%3A%2F%2Fwww.uni-protokolle.de%2Fforen%2Fviewt%2F302815%2C60.html https://matheplanet.de/default3.html?call=viewtopic.php?topic=46999&start=320&ref=http%3A%2F%2Fwww.uni-protokolle.de%2Fforen%2Fviewt%2F302815%2C60.html#p433281 Ich war selbst dieses Jahr im Kolloquium: Am Anfang des Gesprächs mit zwei Gutachtern (einem Professor und einem Lehrer) wurde ich nach den außermathematischen Interessen, dem sozialen Engagement und Details des (eingereichten) Lebenslaufs gefragt. Ich habe mich in komplexen Zahlen (als mein Spezialgebiet) vorbereitet, aber letztlich wurde ich danach nicht gefragt. Es ging dann um Graphentheorie (Anzahl von Dreiecken in vollständigen Graphen und probabilistische Graphen) und um die Taxigeometrie (Dreiecke, Kreise und Parabeln in der Taxigeometrie). Am Schluss wurde ich noch gefragt, wie ich die Differenz von der L1 und der L2 Norm bestimmen würde.


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Thales111
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Dabei seit: 10.03.2022
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  Beitrag No.7, eingetragen 2022-03-10

Hallo, darf ich fragen, wie das Kolloquium für euch ausgegangen ist? Waren die Fragen für euch gut machbar? Liebe Grüße


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Graphentheorie08
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Mitteilungen: 42
  Beitrag No.8, eingetragen 2022-03-10

Hallo, das Kolloquium war ganz in Ordnung für mich. Bei den meisten Fragen musste ich eine Zeit lang (laut) nachdenken bevor ich dann mit Unterstützung der Prüfer die Aufgaben dann doch noch irgendwie lösen konnte. Grundsätzlich ist das auch normal. In so einem Kolloquium wollen die Prüfer ja einem in Situationen bringen, wo man die Antwort nicht sofort weiß und man erstmal (laut) überlegen muss. Deswegen war es bei mir solide, aber man hätte es auch besser hinkriegen können. Die Prüfer waren aber von meinem (eingereichten) Lebenslauf beeindruckt. Bezüglich des Ergebnisses kann ich nur sagen, dass ich nicht Bundessieger wurde, mehr weiß ich nicht, man bekommt da leider auch keine Rückmeldung. Im Kolloquium gibt es keine einheitlichen Fragen. Da werden jedem individuelle Fragen gestellt. Wenn man mit einer Frage für eine lange Zeit nicht klarkommt, helfen einem die Prüfer auch, geben einem ein Tipp oder vereinfachen die Aufgabenstellung. Trotzdem sind die Fragen natürlich anspruchsvoll.


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